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27. 11. 2024 - Uhr – Uhr
LEBENDIGER ADVENTSKALENDER 2024
Aus der Geschichte
Es ist anzunehmen, dass Hirschfeld, wie auch seine Nachbargemeinden im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Die Meißner Bistumsmatrikel ist heute erst in der Fassung von 1495 überliefert, die ältere Fassung von 1346 gilt als verschollen, so dass keine genaueren Angaben vorliegen. Hirschfeld wird 1403 als „Hersfelde“ im Kopiar 30, verwahrt im Sächsischen Hauptstaatsarchiv, genannt. Bereits seit dem 10. Jahrhundert gehörte das Schradengebiet zum Einflussbereich des sächsischen Landadels. Neben der Entwicklung der Landwirtschaft (erste Bauernliste mit 16 Namen 1428) trägt auch die Etab-lierung und Weiterentwicklung des Christentums entscheidend zum Aufbau der Gemeinde bei.
Bereits 1474 ist ein erster Kirchturm vorhanden. 1563 wurde das Pfarrhaus erbaut, dass heute noch als Bruchsteinmauerwerk mit Lehmbindung erkennbar ist. 1550/51 könnte eine erste Schule existiert haben. Einen Rückschritt für die Gemeindeentwicklung bedeuteten die schwedischen Brandschatzungen im 30jährigen Krieg mit schweren Verwüstungen. Oft haben die Bewohner des Ortes im Schradenwald vor Feinden Zuflucht gesucht. Am 26.04.1769 stürzte der Kirchturm ein; dessen Wiederaufbau und die Kirchenrekonstruktion 1786 abgeschlossen wurde. Erst 1818/19 erfolgt die Eindeckung des Turms in Schiefer. Die Anschaffung eines neuen Taufsteins 1836 sowie der Orgeleinbau 1842 komplettierten das sakrale Gesamtensemble. Nach durchgeführten Reparaturarbeiten am Hauptschiff 1862 senkt sich die Turmspitze 1889 erneut so stark, dass Abriss und Wiederaufbau unausweichlich sind. Wie auch in anderen Ortslagen des Schradengebietes sind auch in Hirschfeld die um 1900 gebauten hölzernen Rohrleitungen als Anfänge einer zentralen Wasserversorgung mit Quellfassungen im Oberdorf zum Teil noch sehr gut erhalten und auch noch in Betrieb, z. B. Zuführung zum Rohrtrog der Gaststätte "Zum Hirsch".
Hirschfeld entspricht in seiner Siedlungsgrundform als Straßenangerdorf entlang der Haupt- und Dorfstraße sowie der Großenhainer Straße und Pfarrgasse typischer frühdeutscher Ortsgründungen. Es zieht sich von Südwesten und Nordosten zu beiden Seiten eines Baches hin und gliedert sich in Ober-, Mittel- und Unterdorf. Zwischen beiden Dorfstraßen entlang des Dorfbaches standen auf der langen schmalen Dorfflur die beiden Schulhäuser (jetzt Jugendclub und Geschäftshaus), die frühere Gemeindeschmiede, die ehemalige Gemeindeschänke (jetzt Gaststätte "Zum Hirsch"), die Kirchmühle, das Spritzenhaus und wie auch heute noch die Kirche. Die kompakte Gehöftbebauung des fränkischen Dreiseitenhofes mit Hauptgebäude und Auszugshaus in Giebellage zum Dorfanger sowie richtungsgleich und quer zugeordnete Stallanlagen bestimmen auch heute noch das Ortsbild im Kernbereich des Dorfes.
Als kulturhistorische Objekte stehen unter Denkmalschutz:
- Platz mit Mittelschänke, 1898
- Landwarenhaus, 1964
- Dorfkirche mit Inventar, datiert 1786
- Fachwerkhaus der Pfarre, 1639 (1690)
- Alte Schule, Hauptstraße 1850
- Neue Schule mit Turnhalle, 1964
- Wohnhaus Dorfstraße 13
Die nach außen gerichtete ländliche Streubebauung ist vor allem in der Ortrander Straße, Ackerstraße, Plessaer Straße, Frankenstraße noch deutlich erkennbar und meist mit großen Nutzgärten umgeben, die der individuellen Bedarfsdeckung an Obst und Gemüse dienen. Im Gemarkungsgebiet befinden sich zwei Flächennaturdenkmale, der Frankenmühlenhang Hirschfeld und das Schönauer Gut.
Neben dem Landschaftsschutzgebiet "Merzdorf - Hirschfelder Höhenrücken" befinden sich hier noch 16 weitere geschützte Landschaftsbestandteile. Unmittelbar südlich des Gewerbegebietes liegt ein bronzezeitliches Gräberfeld. Südöstlich der Frankenmühle liegen noch zwei Wüstungen.
Die landschaftlich reizvolle Umgebung von Hirschfeld lädt zum Entdecken und Verweilen ein. Das gesellschaftliche Leben im Ort wird vor allem durch die zahlreichen Vereine geprägt, die einzeln bzw. gemeinsam Veranstaltungen und Feste organisieren. Am bekanntesten ist das schon traditionelle Musikfest, das jährlich vom Spielmannszug "Deutsche Eiche" e. V. durchgeführt wird und viele Besuche nach Hirschfeld zieht.
In Hirschfeld kann unter Beachtung vorhandener Strukturen eine gute harmonisierende Kombination von Wohnen, Gewerbe, Freizeit, Sport, Erholung und Natur erreicht werden.
Unser Wappen
Die Gemeinde Hirschfeld (Landkreis Elbe-Elster, Amt Schradenland) führt ein redendes Wappen.
Es zeigt eine Versinnbildlichung des Gemeindenamens. Der wachsende schwarze Hirsch im oberen Teil des Schildes wird mit einem Schach kombiniert, das in seinen Einzelteilen auf das „-feld“ im Gemeindenamen verweist. Die Tingierung der Wappenmotive folgt dem Anliegen, die jahrzehntealte Tradition der Hirschfelder Gemeindefarben schwarz/weiß/grün fortzuführen.
Die Gemeindeflagge und das Gemeindebanner sind daher dreifarbig schwarz, weiß und grün. Auf beiden Fahnen verhalten sich schwarzer und grüner Streifen bzw. Flanke zur weißen Grundfläche 1:5:1.
Windbruch und Beseitigung 01. bis 03. August 2016
06. 08. 2016
Unwetter/Hochwasser Hirschfeld 05.07.2012 (von Wolfgang Kniese)
01. 08. 2012