„Hochwasser und 80 Jahre Feuerwehr Hirschfeld“- Das bestimmende Thema in der Gemeindevertretersitzung

„Hochwasser und 80 Jahre Feuerwehr Hirschfeld“- Das bestimmende Thema in der Gemeindevertretersitzung

Vor der Gemeindevertretung schilderte der stellv. Ortswehrführer Oliver Georgi, die Ereignisse bei den sinnflutartigen Regenfällen am Abend des 05.07.12.

 

„In kürzester Zeit waren knapp 100 Liter/Quadratmeter Niederschlag gefallen. Eine Katastrophe!“

 

Wenige Minuten nach dem Beginn des Regens verwandelten sich die Straßen im Ort zu Flüssen und die Plätze (Sportplatz und Parkplätze) zu Seen. Die schlammige Brühe kam aus dem Oberdorf und floss in das Unterdorf. Zahlreiche Kellerräume und einige Tiefgaragen wurden sprichwörtlich geflutet. Die Abwasserkanalisation wurde in zahlreichen Grundstücken zu Bewässerungsleitungen und füllten tiefer gelegene Räume durch die Toiletten, Duschen und Badewannen zusätzlich mit Fäkalschlamm. Hühner verendeten in ihren Ställen und frisch geborene Kälber ertranken auf den Weiden.

 

52 Hilferufe gingen bei der Hirschfelder Feuerwehr ein. Gemeinsam mit den Kameraden aus Großthiemig, Gröden, Merzdorf und Plessa Süd und mit vielen freiwilligen Helfer ging es darum, Schlimmeres zu verhüten. Räume in denen Elektroanlagen installiert waren wurden zuerst ausgepumpt. Zusätzlich wurden die Kameraden auch noch zu 2 Verkehrsunfällen gerufen. 1500 Sandsäcke wurden gefüllt und verteilt. Pausenlos waren auch die Mitarbeiter der Firma Agro –Service Gröden GmbH mit ihren Güllefahrzeugen im Einsatz.

 

Das war auch die Zeit, wo Nachbarschaftshilfe gefragt war und sich bewährt hat. Wer helfen konnte, war mit Besen und Schippe zur Stelle, wie z.B. in der Hauptstraße. Harald Müller (Waffenmüller) schob mit seinem Traktor mit Schiebeschild gemeinsam mit den Nachbarn den Schlamm von der Hauptstraße in die ausgespülten Gehöfte. Der Bäckermeister Wolfgang Wiesenberg sponserte für die Kameraden der FFw Brot und Brötchen. Die Agrar GmbH lieferte frische Wurst, direkt aus dem Schlachthaus. Auch an den folgenden Tagen wurde an der Beseitigung der Schäden gearbeitet.

 

Das Feuerwehrgerätehaus wies größere Schäden auf. Erneuerung von Fußböden, Arbeiten am Gerätehaus und Pflasterarbeiten sind jetzt dringend notwendig. Doch woher das Geld nehmen?

Die Hirschfelder Kameraden unterbereiten der Gemeindevertretung folgenden Vorschlag:„Die Feierlichkeiten zum 80 jährigen Bestehen der Wehr fallen aus. Das eingeplante Geld wird für den Kauf von Material zur Instandsetzung des Gerätehauses genutzt. Bei unentgeltlichen Arbeitseinsätzen übernehmen sie die anfallenden Arbeiten selbst.“ Die Gemeindevertreter begrüßten den Vorschlag und wollen im kommenden Jahr die finanzielle Unterstützung für das dann 80 +1 jährige Bestehen der Wehr bereitstellen.

Zahlreiche Bürger waren an diesem Abend erschienen, um ihre Sorgen rund um das Wasser und ihre Angst, es könnte wieder kommen vorzutragen. Ortsbesichtigungen mit dem Ziel, Vorsorge für künftige Unwetter zu treffen, wurden zwischen dem Amt Schradenland und den Bürgern vereinbart.

 

An ein solch schweres Unwetter konnte sich noch keiner der Anwesenden erinnern. Nach vielen Vorschlägen und heißen Diskusionen zum Hochwasserschutz, brachte es der Amtsdirektor Thilo Richter auf den Punkt. Er forderte die Abgeordneten auf, realistisch, unter der Beachtung der finanziellen Möglichkeiten, nach kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Schutzmaßnahmen zu suchen und diese dann zu realisieren und begründete dies mit den Worten:

„Man sollte niemals nie sagen, denn das Hochwasserproblem könnte wieder kommen.“

 

Doch bis heute sind noch nicht alle die Abflüsse der Straßenentwässerung von den zuständigen Stellen beräumt worden. Das steigert zusätzlich die Angst der Bürger vor den Folgen neuer Unwetter.

 

(Wolfgang Kniese)

Fotoserien

Unwetter/Hochwasser Hirschfeld 05.07.2012 (von Wolfgang Kniese) (MI, 01. August 2012)

Fotos: Wolfgang Kniese

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